Erfahrungsbericht vom Schüleraustausch in Wisconsin (USA)
Über mich:
Ich bin Lena, 17 Jahre alt, und war vor etwa einem Jahr mit einem Schüleraustausch meiner Schule in Amerika. Zusammen mit 15 anderen Schülern aus den Jahrgangsstufen 10,11 und 12 habe ich vier Wochen an einer High School in einer kleinen Stadt in Wisconsin verbracht. In dieser Zeit habe ich bei einer Gastfamilie gelebt und so den amerikanischen Alltag hautnah mitbekommen.
Anreise:
Mein Auslandsabendteuer begann mit einem eher unschönen Start und zwar damit, dass wir unseren Flug von Frankfurt nach Chicago wegen des Fluges davor verpassten, und wir daher eine Nacht in Frankfurt bleiben mussten. Als wir dann aber am nächsten endlich in Chicago ankamen, fuhren wir mit dem Bus nach Portage, Wisconsin, wo schon alle Austauschschüler mit selbstbemalten und personalisierten Plakaten auf uns warteten, um uns zu empfangen. Auch die Gasteltern waren da und nach mehreren Fotos und unzähligen Umarmungen fuhr dann jeder mit seiner Gastfamilie zu seinem neuen Zuhause.
Unterkunft & Verpflegung:
Anders als Andere hatte ich mein eigenes Zimmer und Bad. Das war sehr praktisch, denn so hatte ich immer einen Rückzugsort.
Mein Frühstück habe ich mir weitest gehend selbst zubereitet, anders als den Rest der Mahlzeiten. Mittags habe ich immer zusammen mit den anderen Schülern in der Schule gegessen und abends gab es meist Fast Food. Da es aber so viele verschiedene Fast-Food-Ketten im Amerika gibt, wurde auch das nie eintönig. Am liebsten habe ich bei der Fast-Food-Kette „Culver’s“ und bei Shake Shack gegessen. Neben den typischen Gerichten wie Burger und Cheese Fries (normale Pommes mit einer Käsesoße) habe ich dort auch gerne sogenannte Cheese Curds (frittierter Käse, etwa so groß wie eine Weintraube) gegessen.
Am Wochenende hat meine Gastmutter ab und an gekocht, oft habe ich aber auch bei Freunden oder wieder in Fast-Food-Restaurants gegessen. Zuhause gab es oft Grilled Cheese (Schmelzkäse zwischen zwei Toastscheiben, in der Pfanne geröstet und dann in Butter geschwenkt), Pancakes oder French Toast als typisch amerikanisches Essen. In meiner Gastfamilie durfte ich mich auch immer in der Küche bedienen. An Essen hat es mir also nie gefehlt.
Die Schule:
Zur High School zu gehen war ein großes Highlight für mich während des Schüleraustausches. Dadurch, dass die Amerikaner so aufgeschlossen sind, fiel es mir überhaupt nicht schwer, Freunde zu finden. Ich musste teilweise nicht mal auf meine Mitschüler zugehen, das Anschluss finden war dadurch quasi ein Selbstläufer. Das war ziemlich gut, denn ich hatte mit zuvor sehr viele Sorgen darüber gemacht, ob ich denn überhaupt Freunde finden würde.
Mein Stundenplan bestand aus Amerikanischer Literatur (american literature), Gesellschaftswissenschaften (civics), Chemie (chemnistry), Gesundheitswissenschaften (health class), Mathe (calculus), Deutsch (german) und der anschließenden freien halben Stunde, welche eigentlich für Hausaufgaben gedacht sind, jedoch von den meisten als normale Pause genutzt wurde. Der Unterricht war nicht schwer und eher locker gestaltet, jedoch habe ich in meiner Zeit dort nicht sonderlich viel gelernt. Nachmittags fanden dann die Clubs statt
Hier wurden viele verschiedene Sportarten, aber auch Sprachkurse und vieles mehr angeboten. So konnten die Schüler Sportarten wie Football, Baseball, Basketball, Tennis, Cheerleading, Schwimmen oder auch Leichtathletik ausüben, Sprachen wie Deutsch oder Spanisch lernen, am Theaterclub oder Chor teilnehmen oder ein Instrument im schuleigenen Orchester spielen.
Land & Leute:
Das Leben vor Ort war ganz anders als in Deutschland. In der Schule herrscht weniger Abwechslung was den Stundenplan betrifft, einfach weil er jeden Tag der Gleiche ist. Anders ist jedoch, dass alle Schüler gemeinsam Mittag essen. Auch der sogenannte School Spirit ist anders. In Deutschland ist es nicht unbedingt üblich, sich für eine Sportmannschaft der Schule die Lunge aus dem Hals bei einem Spiel zu schreien. In Amerika ist das allerdings völlig normal. Dort feuert die ganze Schule das gerade spielende Team bei einem Spiel an (z.B. Footballteam, Baseballteam, etc.) und die Cheerleader sorgen für noch mehr Stimmung. Auch ist es typisch, dass alle mit Shirts, Pullis, Caps und Schlüsselbunden der eigenen Schule, des Lieblingssportteams oder des eigenen States herumlaufen, in Deutschland eher uncool.
Was sich auch stark vom deutschen Alltag unterscheiden hat, war der wöchentliche Kirchenbesuch. Generell habe ich dort festgestellt, dass die Amerikaner viel gläubiger sind als hier.
Im Groben habe ich das Leben in Amerika als viel entspannter und weniger getaktet wahrgenommen. Man war selbstständiger und hatte mehr Freiheiten und weniger Pflichten, jedoch habe selbst ich in der kurzen Zeit, in der ich dort war, den Druck der Schüler gespürt, genügend Geld außerhalb der Schule für das College zu verdienen.
Was ich aber als sehr positiv empfunden habe, war die Offenheit der Amerikaner. Ich habe mich direkt gut aufgehoben gefühlt und habe auch so nie Heimweh bekommen.
Freizeit:
Ich war genau in der Übergangsphase von Sommer zu Winter an der High School, in der etwa ein bis zwei Monate lang kein Nachmittagssport stattfindet. Nachmittags habe ich daher eher Zeit mit meinen Freunden verbracht. Zum Beispiel sind wir viel in die Mall gefahren, um shoppen zu gehen oder sind schwimmen gegangen. Praktisch war, dass sich genau im Nachbarort ein Wasserpark befand, wo wir oft unsere Nachmittage verbrachten. Am Wochenende haben wir ganz typische „Sleepovers“ veranstaltet und S’mores (ein Stück Schokolade und ein Marshmallow zwischen zwei Keksen) über dem Lagerfeuer gemacht.
Meine Highlights:
Neben dem generellen High-School-Besuch habe ich aber auch andere Dinge erlebt, die super viel Spaß gemacht haben:
- Halloween
- Der Besuch des Lambeau Fields in Green Bay
- Das Shoppen in Amerikas größter Mall „The Mall of America“
Fazit:
Mein Austausch war einfach eine ganz tolle Erfahrung. Ich habe viele nette Leute, mit denen ich immer noch in Kontakt bin und einen ganz anderen Alltag als in Deutschland kennengelernt. Ich bin selbstständiger geworden und habe vor allem mein Englisch verbessert. Ich hätte allerdings gerne noch mehr vom Land gesehen, was ich aber nach der Schule auf jeden Fall nachholen werde.
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