Heimweh im Ausland: 5 Tipps dagegen

Verbringt man längere Zeit im Ausland, dann wird man automatisch mit dem Thema Heimweh konfrontiert. Fast jeder ist davon betroffen, denn Heimweh gehört zum Auslandsaufenthalt genauso dazu wie das Sammeln von neuen Eindrücken. Wenn man weiß, wie man damit umgehen soll, ist es auch überhaupt nichts Schlimmes. Da jeder unterschiedlich reagiert, ist es sinnvoll verschiedene Sachen auszuprobieren. Dann lernt man schnell, was einem in solchen Situationen gut tut und was nicht. Hier findest du die 5 besten Heilmittel gegen Heimweh.

Finde ein Hobby

Das vermutlich wirkungsvollste Mittel gegen Heimweh ist Ablenkung, am besten in Form eines Hobbys. Am empfehlenswertesten ist Sport, da während der körperlichen Anstrengung Endorphine, also Glückshormone, ausgestoßen werden. Diese bekämpfen die traurige Stimmung, die in dir herrscht und lassen dich zufriedener werden. Natürlich gibt es auch die Sportmuffel unter uns, die sich nicht quälen müssen, nur um ihr Heimweh zu bekämpfen. Da es hauptsächlich um Ablenkung geht, ist jedes andere Hobby willkommen, bei dem man unter Leute kommt. Es gibt viele Möglichkeiten, die nach Land und Austauschprogramm variieren. So kann man beispielsweise mit anderen zusammen musizieren, sich sozial oder politisch engagieren, literarische oder filmische Themenabende veranstalten, etc. Es gibt so viele Möglichkeiten, vor allem auch länderspezifisch. Und ein Auslandsjahr ist ja dazu gedacht, mal etwas Neues auszuprobieren. 

Als Austauschschüler hat man natürlich die Möglichkeit sich in der Schule zu beschäftigen: Sport- und Freizeitaktivitäten sind dort vielseitig gegeben und lenken dich wunderbar vom Kummer ab. Als Au Pair oder Praktikant gibt es die Möglichkeit sich im Fitnessstudio anzumelden. An ausländischen Universitäten gibt es meist eigene Fitnessstudios mit breitem Sportangebot. Diese sind für Studierende auch kostengünstiger oder sogar gratis. Zudem gibt es verschiedene Clubs der einzelnen Fachbereiche, denen man beitreten kann. Bei Sprachreisen sind Freizeitaktivitäten oft in dem Programm integriert und als Volunteer gibt es sicher in der eigenen Community ausreichend Möglichkeiten sich neben dem sozialen Engagement auch anderweitig zu betätigen. Als Work and Traveler hat man die Option, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag, einen ruhigen Abend mit den Kollegen zu verbringen.

Unternimm etwas mit Freunden

Ablenkung ist tatsächlich das Zauberwort bei Heimweh und kann vor allem mit Hilfe von Freunden überwunden werden. Gerade die Wochenenden, wenn man eben nicht in der Schule oder auf der Arbeit ist, können lang sein. Dann merkt man umso schneller, wie die Langeweile und die Einsamkeit das Heimweh nur verstärken. Triff dich mit Freunden und unternimm etwas mit ihnen.
Gerade auf dem nordamerikanischen Kontinent gibt es genügend Malls, in denen man seine Freizeit verbringen und sein ganzes Taschengeld ausgeben kann. Shoppen ist besonders bei den Au Pairs ein beliebter Zeitvertreib und lässt die Gedanken ans Heimweh wie Seifenblasen zerplatzen. Außerdem bieten amerikanische Einkaufszentren auch große Kinos, in denen man die Blockbuster von morgen ansehen kann. Das ist vor allem interessant, da Freunde und Familie in der Heimat die Filme meist erst ein paar Wochen später sehen können. Bei der Freiwilligenarbeit hat man natürlich ein eingeschränkteres Angebot. Kinos und Einkaufszentren sind, falls überhaupt vorhanden, oft viele Kilometer entfernt. Allerdings lebt man hier in einer engen Gemeinschaft und hat viele Menschen, die einen hilfsbereit unterstützen. Du wirst viel vom Zusammenleben lernen und weißt menschliche Nähe und Zusammenhalt plötzlich viel mehr zu schätzen als zuvor.
Freunde während des Auslandsaufenthaltes zu finden ist natürlich auch nicht immer leicht. Während des Work and Travel Programms reist du viel allein durch das Land. Allerdings trifft man in seinen vielfältigen Jobs schnell andere Work and Traveler, die sich ebenso nach Gesellschaft sehnen wie du. Nutze die Möglichkeit und erlebe diese andere Art von Freundschaft, die entsteht, wenn man sich in einer ähnlichen Situation befindet. Das gilt ebenfalls für Au Pairs und Teilnehmer einer Sprachreise. Man ist quasi automatisch Teil einer Gruppe (oder eines Clusters, wie man in der Au Pair-Sprache sagt) und findet darin Freunde.

Als Austauschschüler oder Student hast du mehr Freiheiten: Die Schule bzw. Uni ist größer und bietet mehr Möglichkeiten andere Leute kennenzulernen. Freundschaften entstehen eher auf Grundlage gemeinsamer Interessen als auf Grundlage von Notwendigkeit. Ebenso verhält es sich wenn du ein Auslandspraktikum machst und einem Verein beitrittst, um neue Leute kennenzulernen. Sich mit den Kollegen anzufreunden ist ebenfalls eine Möglichkeit. Allerdings weißt du vor dem Praktikum nicht, ob deine Kollegen in deinem Alter sind oder ähnliche Interessen verfolgen.

Die fehlen noch Freunde im Auslandsjahr? Dann haben wir ein paar Tipps für dich.

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Sprich mit deiner Gastfamilie/Betreuer

Es gibt ein Wundermittel gegen so ziemlich alle Sorgen, die einen plagen können: Reden. Da wird auch beim Heimweh keine Ausnahme gemacht. Als Au Pair oder Gastschüler hast du die Möglichkeit, dich deiner Gastfamilie anzuvertrauen. Dafür sind sie schließlich da. Falls du deine Gastfamilie jetzt noch gar nicht kennst, kommt dir das sicherlich etwas seltsam vor, mit Fremden zu reden. Aber wenn erstmal etwas Zeit vergangen ist, merkst du schnell, dass sie wie eine zweite Familie für dich sind und du über wirklich alles mit ihnen reden kannst. Oft haben sie auch Erfahrung mit dem Thema Heimweh, weil du nicht der erste Austauschschüler oder das erste Au Pair in ihrer Familie bist. Sie können dir sicherlich helfen. Selbst wenn sie einfach nur zuhören, was dir auf dem Herzen liegt.

Teilnehmer der Freiwilligenarbeit oder einer Sprachreise leben zwar nicht unbedingt bei einer Gastfamilie, haben aber oft einen Betreuer. Diesen können sie stets ansprechen und um Rat fragen. Es sind geschulte Pädagogen, die bereits jahrelange Erfahrung im Bereich Kulturaustausch mitbringen und immer ein offenes Ohr für ihre Schützlinge haben. Hat man weder eine Gastfamilie noch einen persönlichen Betreuer (im Fall von Work and Travel, Auslandssemester und -praktikum), kann man den Ansprechpartner einfach durch Freunde oder Kollegen ersetzen. Es geht hauptsächlich darum, mit jemanden über seine Gefühlslage zu sprechen und meistens hilft es schon das Thema einfach in Worte zu fassen. Dein Gesprächspartner wird garantiert keine Musterlösung präsentieren. Es reicht vielmehr, dass du dir deinem Kummer bewusst wirst und ihn dir von der Seele redest.

Lebe deine eigene Kultur

Wenn man weit weg von Zuhause ist, dann vermisst man oft auch einfache Dinge, wie zum Beispiel Essen oder deutsches Fernsehen. Als ehemaliges Au Pair weiß ich genau wovon ich spreche. Besonders das amerikanische Toastbrot hing mir nach einer Weile zum Hals raus und ich sehnte mich sehr nach frisch gebackenen Brot vom Bäcker. Lass dir doch einfach deutsche Produkte in deine zweite Heimat schicken. Trockenes Essen wie Brotbackmischungen oder Müsli kann man einfach per Post versenden. Nur frische Lebensmittel, wie Käse, Wurst oder Obst, dürfen nicht einfach eingeführt werden. Da ist also Vorsicht geboten. Oder du veranstaltest einen Kochabend mit deiner Gastfamilie oder mit deinen Freunden. Dann kannst du ein typisch deutsches Mahl zubereiten und bereitest zudem allen eine Freude damit. Auch wenn deine Kochkünste noch nicht sehr weit fortgeschritten sind, Pfannkuchen oder Bratkartoffeln mit Spiegelei sind kinderleicht zuzubereiten. Als Au Pair machst du vor allem auch deine Gastkinder mit einfachen Rezepten sehr glücklich.

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, sich deutsche Filme oder Serien anzuschauen. Oder höre deinen Lieblingsradiosender über das Internet. Hörbücher sind auch eine gute Gelegenheit, ein wenig Heimatluft zu schnuppern. Du wirst schnell merken, dass es gut tun wird, deutsche Stimmen zu hören. Möglichkeiten dazu gibt es schließlich viele im digitalen Zeitalter. Gerade dies ist eine gute Alternative zum simplen „nach-Hause-telefonieren“. Natürlich tut es auch gut, die Stimme deiner Eltern oder Freunde zu hören. Aber die sind schließlich nicht immer erreichbar, wenn man den Zeitunterschied bedenkt. Vielleicht hast du auch deutsche Freunde gefunden, die ebenso wie du ein Jahr im Ausland verbringen. Wenn ihr unter euch seid, tut es sicherlich auch mal gut ein wenig Deutsch miteinander zu sprechen. Aber Vorsicht falls Nicht-Deutsche-Muttersprachler dabei sind. Diese fühlen sich schnell ausgeschlossen, wenn ihr nur noch auf Deutsch kommuniziert.

Sprich mit Zuhause

Als letzten Tipp gibt es die Möglichkeit mit seinen Eltern oder Freunden zu telefonieren/skypen/facetimen. Die Möglichkeiten sind heutzutage vielfältig und kostengünstig. Denk nur daran, dass früher lediglich über Briefe oder teure Telefonate mit der Heimat kommuniziert werden konnte. Allerdings sollte man diese Option mit Vorsicht genießen, da sie oft einen gegensätzlichen Effekt haben kann. Es gibt bestimmt viele, die gut mit dem Kontakt nach Hause umgehen können. Denn oft hilft es tatsächlich tröstende Worte von den Liebsten zuhause zu hören. Trotzdem sollte man aufpassen, denn manchmal kann das Heimweh dadurch noch verstärkt werden. Man wünscht sich vielleicht noch mehr wieder nach Hause zu gehen. Auch kann es dich noch trauriger machen, dass deine Freunde ohne dich viel erleben und so viel Spaß haben. Währenddessen hast du das Gefühl ganz alleine zu sein, und alles wirkt eher langweilig und fad. Das ist ja schließlich oft der Hauptgrund für das Heimweh. Versuch also auch, die anderen Tipps auszuprobieren, wenn du merkst, dass dich der Kontakt mit Zuhause noch trauriger macht.

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